Erst vor einigen Wochen wurde die Gebührenordnung für Tierärzte angehoben. Ein Besuch beim Tierarzt wird nun noch teurer. Hinzu kommt, dass viele Tierärzte vor allem ihr Geschäft sichern wollen und den Haltern gerne zusätzliche Behandlungen schmackhaft machen. So fällt uns zum Beispiel immer wieder bei älteren Katzen ab 10 oder 14 Jahren auf, dass einige Tierarztpraxen darauf drängen, ständig zu impfen. Dabei wird dem Halter ungerne erzählt, das dieses –sofern es in der Vergangenheit regelmäßig erfolgt ist- eigentlich gar nicht mehr notwendig ist. Impfungen sind aber eine einfache Sache, die viel Geld in die Kassen spülen kann. Eine Wurmkur kann zum Beispiel besser zu Hause ausgeführt werden. Die Tabletten werden einfach im Versand oder in der Apotheke gekauft. Das spart viel Geld.
Wer sich ein Haustier anschafft, sollte zwei Wege gehen. Entweder werden regelmäßig kleine Rücklagen gebildet, damit ein Puffer für eine Behandlung besteht. Alternativ kann aber auch direkt eine Haustierkrankenversicherung abgeschlossen werden. Mit einem geringen Monatsbetrag bekommen Sie hierbei eine gute Sicherheit, die Sie auch vor hohen Kosten bewahren kann.
Ist das wirklich so teuer?
Vor 10 oder 20 Jahren war es kein Problem, Ratenzahlungen bei dem Tierarzt zu vereinbaren. Viele Ärzte haben damit aber leidvolle Erfahrungen gemacht und blieben auf den Kosten sitzen. Heute ist es so, dass der Halter unverzüglich nach dem Eingriff bzw. der Behandlung bezahlen muss. Kann er das nicht, wird die Behandlung entweder verweigert oder das Tier bleibt als Sicherheit beim Tierarzt in Gewahrsam.
Blicken wir einmal als Beispiel auf eine Katze. Sie ist das beliebteste Haustier in Deutschland. Tierarztkosten von XX bis zum 4.stelligen Bereich und darüber sind keine Seltenheit. Werden Nierensteine zum Beispiel erst spät erkannt, kann die Operation leicht um die 2.000 Euro kosten. Auch die Zähne müssen ständig kontrolliert werden. Zahnstein-Behandlungen kosten um die 120 Euro. Besonders teuer wird es bei Katzendiabetes oder einer Schilddrüsenüberfunktion. Schnell können sich in diesem Bereich die Kosten auf 5.000 Euro belaufen. Eine Nierenoperation mit allen Nachbehandlungen kann bei einer Katze ebenfalls bis zu 6.000 Euro kosten. Noch höhere Tierarztkosten sind bei Hunden und erst recht bei Pferden zu erwarten.
Wer sich ein Tier anschafft, sollte sich also frühzeitig (mit oder vor der Anschaffung) Gedanken darüber machen. Es geht nicht nur um Zubehör und gutes Fressen.
Wenn das Tier bereits in den Brunnen gefallen ist
Doch was passiert, wenn plötzlich eine Operation ansteht, die unbedingt erforderlich ist, Sie die Kosten aber nicht tragen können? Bei wirklich hohen Operationskosten empfehlen wir zunächst eine zweite Meinung einzuholen, auch hinsichtlich der entstehenden Gebühren.
Natürlich haben Sie meistens wenig Zeit. Jeder Aufschub kann zu einer deutlichen Verschlechterung führen, womit auch wieder die Eingriffskosten ansteigen können. Erste finanzielle Hilfe können meistens Verwandte und Bekannte bieten. Betragen die Tierarztkosten jedoch schon 4-stellige Beträge, gibt es im Beitrag zu den Tierarztkosten Rat. So wird dort empfohlen, einen Sofortkredit (100 – 3.000 Euro möglich) einfach ohne großen Aufwand zu beantragen. Dieser wird noch am gleichen Tag ausbezahlt. Schon am nächsten Tag könnte die Operation stattfinden.
Andere Alternativen für die Zahlung
Sprechen Punkte gegen eine Kreditvergabe, kann vielleicht die Rücksprache mit dem örtlichen Tierschutz eine Lösung aufzeigen. Mehrere Augen sehen oft mehr. Alternativ bietet sich auch ein Post für eine Spendensammlung in den Sozialen Medien an.
Manchmal macht es aber auch Sinn sich in der Wohnung umzusehen. Vielleicht gibt es ja doch einen Wertgegenstand, der schnell verkauft werden kann und ausreichend Mittel für die Tierarztkosten beschert.
Keine Panik – aber auch nicht lange warten!
Verfallen Sie bitte jedoch keinesfalls in Panik. Ihr Haustier spürt die Nervosität. Das sollte verhindert werden. Auf der anderen Seite, sollten Sie jedoch schnell handeln. Gerade bei notwendigen Operationen ist es wichtig, so schnell wie möglich zu handeln und das Geld aufzutreiben.
Übrigens können Tierkrankenversicherungen auch noch dann abgeschlossen werden, wenn das Haustier bereits älter ist. Allerdings bringt der Abschluss nichts vor einer bevorstehenden Operation. Eine Krankenversicherung für das Haustier hat in der Regel eine Wartezeit von 3 Monaten. Erst dann können Leistungen in Anspruch genommen werden.
Bild von asrawolf (pixxelio.de)