Der Pferdegnadenhof

Wohin mit alten Pferden, die für ihre Besitzer nutzlos geworden sind und nichts mehr leisten können? Für viele lautet die Antwort: Zum Abdecker oder Schlachter. Um Pferde vor diesem Schicksal zu retten, gibt es zahlreiche Pferdegnadenhöfe, auf denen es sich engagierte Tierliebhaber zur Aufgabe gemacht haben, die Vierbeiner zu versorgen.

Pferdegnadenhoof nicht für alle Tiere

Doch nicht nur alte Tiere kommen auf den Pferdegnadenhof, sondern auch kranke, ausgesetzte oder nicht mehr gewollte. Oft können sich Pferdefreunde auch aus finanziellen, gesundheitlichen oder privaten Gründen nicht länger um ihre Lieblinge kümmern und geben sie deshalb schweren Herzens in die Obhut des Pferdegnadenhofs.

Was zeichnet einen Pferdegnadenhof aus?

Pferdegnadenhöfe zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie die Pferde bis zu ihrem Lebensende aufnehmen und versorgen. Nicht nur die Unterbringung ist gesichert, sondern auch die tierärztliche Betreuung. Um das zu finanzieren, lebt der Pferdegnadenhof weitestgehend von Spenden und Förderern. Pferdebesitzer, die ihr altes Tier auf einem Gnadenhof unterbringen möchten, müssen außerdem eine unterschiedlich hohe Einstellgebühr sowie Futter-, Tierarzt- und Hufschmiedkosten zahlen.

Für Besucher zugänglich

Ein besonders erfolgreiches Konzept besteht darin, den Pferdegnadenhof auch für Besucher zu öffnen. So können tierliebe Kinder die Höfe besuchen, mithelfen oder die Zeit mit den Tieren genießen. Dadurch lernen sie, dass es sich lohnt, Engagement zu zeigen und sich um Tiere zu kümmern – und zwar auch und vor allem dann, wenn sie keinen erkennbaren ‚Nutzen‘ mehr bringen.

Wie findet man einen passenden Gnadenhof?

Wer sein altes oder chronisch krankes Pferd auf einem Pferdegnadenhof unterbringen möchte, sollte sorgfältig bei der Auswahl des richtigen Hofes sein. Eine übersichtliche Liste mit allen Höfen in der Umgebung gibt es im Internet. Ganz wichtig ist es jedoch, sich im Vorfeld ein eigenes Bild vor Ort zu machen. Wichtig ist dabei natürlich, auf artgerechte Haltung der Tiere zu achten. Gibt es genug Koppeln und Paddocks? Haben die Pferde genügend Bewegung und Kontakt mit Artgenossen?

Außerdem sollte großes Augenmerk auf die Finanzierung des Hofes gelegt werden. Ein Pferdegnadenhof, der nur von Spenden oder privatem Engagement lebt, kann unmöglich die anfallenden Kosten für alte Pferde tragen. Schließlich werden diese öfter krank, benötigen spezielle Medikamente oder besondere Mineralfuttermittel.

Rettung für kranke Tiere

Ist das Pferd gut untergebracht, dann ist ein Gnadenhof eine gute Alternative für alte Pferde. Eine Rettung für alle vernachlässigten oder kranken Tiere ist er sowieso – und damit übrigens auch ein perfekter Ort für ehrenamtliches oder freiwilliges Engagement.

Bild: siepmannH  / pixelio.de