Frettchen als Haustiere: Was ist zu beachten?

Exotische Haustiere erfreuen sich in Deutschland großer Beliebtheit – vor allem, wenn sie klein und flauschig sind. So hält auch das Frettchen als Haustier immer mehr Einzug in die Wohnungen von Tierliebhabern. Doch die Haltung der zutraulichen Marder ist nicht so einfach, wie viele sich das vorstellen. Im Gegenteil: Es gibt einiges zu beachten, wenn man Frettchen als Haustiere halten möchte.

Frettchen sind anspruchsvolle Haustiere

Bereits bei Ernährungsfragen zeigt sich, dass Frettchen recht anspruchsvolle Haustiere sind. Sie haben einen kurzen Dickdarm und benötigen daher eine spezielle Ernährung sowie mehrere Mahlzeiten pro Tag. Diese sollten am besten aus 20 Prozent pflanzlichen Proteinen und 80 Prozent Frischfleisch bestehen. Getreide können Frettchen aufgrund ihres fehlenden Blinddarms nicht aufspalten.

Sehr wichtig, wenn man Frettchen als Haustiere halten möchte, ist zu wissen, dass die niedlichen Marder dringend Gesellschaft benötigen. Mit einem Frettchen alleine ist es also nicht getan. Allerdings vertragen sich die Tiere auch mit anderen Haustieren wie Hunden oder Katzen, wenn die Gewöhnung mit Vorsicht durchgeführt wird. Potenzielle Beutetiere des Frettchens wie Vögel, Kaninchen und Nager sind hingegen nicht als Gesellschaft für das Raubtier zu empfehlen. Auch müssen Frettchen kastriert werden, da die Rüden sonst mit der Zeit recht aggressiv werden können. Bei Fähen kann es zu einer Dauerranz kommen, die mitunter sogar zu einer Östrogenvergiftung des Haustiers führt.

Frettchen brauchen viel Bewegung und Beschäftigung

Die artgerechte Haltung von Frettchen als Haustiere bringt einige Herausforderungen mit sich, denn das Tier benötigt unheimlich viel Bewegung. Vier bis sechs Stunden freier Auslauf werden von Experten empfohlen. Deshalb brauchen Frettchen viel Platz und einige Halter lassen die Tiere daher frei in der Wohnung laufen. Doch Achtung! Frettchen buddeln gerne Pflanzkübel um, kriechen hinter den Küchenherd und in die Waschmaschine und werfen zerbrechliche Vasen um. Alternativ kann das Frettchen auch entweder in einem eigenen Zimmer, oder in einem Gehege untergebracht werden. Letzteres sollte bei zwei Frettchen aber eine Mindestgröße von 15 Quadratmetern nicht wesentlich unterschreiten.

Frettchen sind neugierig
Da Frettchen sehr neugierige und aktive Tiere sind, benötigen sie auch als Haustiere viel Beschäftigung. Daher sollten den kleinen Rackern Verstecke, Klettermöglichkeiten und Spielzeug wie Pappröhren, Kartons oder Hängematten zur Verfügung gestellt werden. Frettchen eignen sich also grundsätzlich sehr gut als Haustiere, wenn sie artgerecht gehalten werden und ihren Bedürfnissen und Eigenschaften als kleines Raubtier Rechnung getragen wird.

Bild: Vet-Archiv  / pixelio.de