Trotz der immer wachsenden Fülle von neuen und interessanten Zimmerpflanzen greift der Freizeitgärtner gern auf Pflanzen zurück, die ihre Bewährungsprobe längst bestanden haben. Dies gilt im besonderen Maße für den Bitterschopf (Aloe arborescens). Vor vier bis fünf Jahrzehnten war diese Pflanze, die Dekoration und Heilwirkung in sich vereinigt, in jedem Landhaushalt zu finden, zumal in jenen Jahren Apotheken oft schwieriger zu erreichen waren als heute. Die fleischigen, graugrünen, nach unten gebogenen Blätter der Aloe enthalten nämlich einen Bitterstoff, der bei eitrigen Wunden eine bessere Heilung bewirkt. Diese Heilwirkung war schon den alten Griechen bekannt, die den Bitterschopf ursprünglich als Kübelpflanze von der ostafrikanischen Insel Sokotra einführten.
Die eigentliche Heimat der Aloe sind die Wüsten und Steppengebiete Südafrikas. Dies verrät seine Anspruchslosigkeit in Bezug auf Wasserverbrauch und Boden bei nur mäßiger, Wurzelbildung. Daher ist das Umpflanzen nur alle 2-3 Jahre nötig, und zwar in einen nicht zu großen Topf mit Kompost-Lehm-Mischung, der außerdem Ziegelbrocken und Sand zugesetzt werden. Nach den Eisheiligen kann die Pflanze an einer sonnigen Stelle im Garten eingegraben werden.
Kakteendünger um Wachstum zu beschränken
In der Hauptwachstumszeit ist eine mäßige Gabe von Kakteendünger ratsam da allgemein kein zu starkes Wachstum gewünscht wird. Die Überwinterung an einem hellen und kühlen Ort von 4-8 Grad ist am idealsten, denn das durch Wärme künstlich bewirkte Wachstum ergibt keine widerstandsfähige Pflanze. Wie üblich wird in dieser Zeit auch weniger gegossen.
Während der warmen Jahreszeit können ohne Bedenken Stecklinge von den Kopftrieben gewonnen werden. Günstig ist es bei diesen Fettgewächsen, die abgetrennten Teile vor dem Einpflanzen erst etwas eintrocknen zu lassen; damit beugt man der Fäulnis vor. Durch das Entspitzen wird auch ein besseres Verzweigen der Pflanze erreicht. Bei besonders günstigen Verhältnissen kann es vorkommen, dass der Aloe auch einmal seine schöne rote Blüte zeigt.
Bild: Stephan, .Bambo, FarOutFlora / Flickr.